Collagen
Ich bearbeite Blätter, die wie Objektträger und Begrenzung fungieren, auf denen ich Kulturen anlege aus Ausschnitten, Resten verschiedener Stofflichkeit und Farbe.
Die angewandten Techniken entstammen verschiedenen Bereichen des alltäglichen Lebens: Handarbeit, Umgang mit Lebensmitteln und Alltagstätigkeiten.
An mindestens 50 Collagen wird gleichzeitig gearbeitet und es folgt eine sich stetig wiederholende Bestandsaufnahme. Wie einem Naturvolk entstammend verwende ich alle Ressourcen, alles wird verwertet, ausgelotet. Es interessieren die Reste, die Bruchstücke, das Liegengebliebene. Ich erlebe eine sammelnde Freude.
Votivtafeln, Genre- sowie preußische Andenkenbilder und Abbildungen des 19. Jahrhunderts sind die inneren Leitbilder. Sie waren Quelle der Freude und der Zerstreuung.
Es wird aufgetragen, was intuitiv von Bedeutung ist. Für den Betrachter ist dies jedoch nicht zu erkennen. Er sieht die Collage vor seinem eigenen Hintergrund. Dann gehört sie ihm.
Beim Arbeiten folge ich einem Rhythmus. Ich suche eher nach einem Zustand als nach einem Ergebnis. Einem Zustand, der Selbstverständlichkeit, organisch, gewachsen, zweifelsfrei.
Ich wäre glücklich, eine Volkskunst geschaffen zu haben.
Votiv-Collagen
Ort: Fleischmarkthalle / Alter Schlachthof, Fotos: ONUK, 2016
Collagerie
Ort: LA VIE est BELLE, Fotos: Anne-Sophie Stolz, 2018